25. - 28.08.2004, Europameisterschaft in Timisoara (Rumänien)

Vom 25. bis am 28. August 2004 fand in Timisoara die Elite-Europameisterschaft statt. Die Schweizer Nationalmannschaft reiste bereits 2 Wochen vor Turnierbeginn an, um sich optimal auf den Wettkampf vorbereiten zu können. Die Schweiz stellte eine Herren-Mannschaft, bestehend aus 7 Spielern, und eine Einzelspielerin. Unser Präsi Wolfgang Wicki und der Senior Peter Weber unterstützten das Team als ein Teil des Betreuerstabs. Die Effretiker Dame Rebecca Weber vertrat die Schweiz als Einzelspielerin.  

Zu Beginn des Trainings galt es das am Nationencup erworbene Wissen zu vertiefen und die optimalen Linien wie auch das bestmögliche Material zu erarbeiten. Das Schweizer Team harmonisierte unter der Leitung vom Nationaltrainer Guy Vuilliomenent sehr gut und kam schnell voran. Die gewonnenen Erkenntnisse wurde in regelmässigen Teamsitzungen ausgetauscht. So konnten alle voneinander profitieren und am Dienstag vor dem Turnier fühlte sich das Schweizer Team für den Wettkampf bereit.

Aufgrund der Ergebnisse im Training zeichnete sich ab, dass die Herren-Mannschaft bei einem guten Turnierverlauf durchaus ganz vorne mitspielen kann. Auch Rebecca Weber konnte sich Chancen für eine Platzierung unter den ersten Zehn erhoffen.  

1. Turniertag

Für Rebecca verlief der Start optimal. Nach der ersten Doppelrunde (51 Schläge) führte sie zum ersten und einzigen Mal in ihrer Kategorie. Leider gelang ihr die 3. Runde auf T-5000 nicht mehr ganz so gut und so lag sie nach dem ersten Tag auf Platz 12, punktgleich mit der Elften. Die Herren-Mannschaft erwischte einen schlechten Start und musste sich mit dem 6. Zwischenrang, punktgleich mit Italien (Rang 5), begnügen. Leider konnte das Startrunden-Problem nicht ganz beseitigt werden und am zweiten Turniertag galt es dringend Punkte aufzuholen.

 2. Turniertag

Der zweite Tag verlief für Rebecca Weber wieder etwas besser. Mit Runden von 33 (Beton), 24 (T-5000) und 31 (Beton) konnte sie sich auf Rang 9, punktgleich mit der Achten, vorarbeiten. Die Medaillenplätze entfernten sich jedoch langsam immer mehr.

Die Herren gaben in der Anfangsrunde auf T-5000 so richtig Gas und zeigten ihr Können. Die beiden folgenden Runden fielen wieder eher mässig aus und so lagen sie vor dem Entscheidungstag, was die Mannschaftswertung anbelangt, auf Rang 5 mit 10 Schlägen Rückstand auf den Dritten Platz. Mit ein bisschen mehr Wettkampfglück und besseren Leistungen war eine Medaille noch immer durchaus realistisch.  

3. Turniertag: Entscheidung in der Mannschaftswertung

Der Kampf um den 3. Rang konnte beginnen. Die Schweizer Herren erwischten einen sehr guten Start auf Beton und konnten dem Österreichischen Team 9 Schläge abknöpfen. Somit lagen sie vor der alles entscheidenden T-5000 Runde lediglich 1 Punkt zurück. Es blieb also weiterhin sehr spannend. Leider verlief der T-5000 Durchgang nicht ganz so gut und das Schweizer Team verlor die davor gewonnen Punkte wieder und erreichte Rang 4. Team Schweden gewann den Europameistertitel vor Deutschland und Österreich.

Rebecca spielte eine schlechte T-5000 Passe (30) und eine mittelmässige Beton Runde (32). Mit diesen Resultaten blieb sie auf Rang 9 und qualifizierte sich für das Finale (24 Spielerinnen von 44). Die Schweizer Herren waren auch alle im Finale und Michel Rhyn führte sogar mit 2 Schlägen Vorsprung. Der letzte Tag versprach also spannend zu werden.

Final- und Superfinaltag

Die Ausgangslage für den Superfinal aus Schweizersicht war ausserordentlich gut. 9 Herren und 6 Damen haben nach der Final-Doppelrunde die Möglichkeit eine weitere Doppelrunde zu spielen. Michel Rhyn als Führender, Samuel Hofer als Zwölfter, mit 1 Schlag hinter dem Zehnten, und Christoph Stuber als Siebzehnter, mit 3 Schlägen Rückstand auf den Superfinal, hatten sehr gute Chancen die Schweiz weiterhin zu vertreten. Für Rebecca war der Superfinal mit 11 Schlägen ein ganzes Stück entfernt.

Nach der Final-Doppelrunde konnten sich 4 Schweizer für das Superfinal qualifizieren. Rebecca spielte einer sehr guten 50-er Doppelrunde. Sie konnte von den schlechten Resultaten ihrer Konkurrenz profitieren und zog auf Platz 7, punktgleich mit der Sechsten und der Achten, in den Superfinal ein. Michel Rhyn konnte mit ebenfalls 50 Schlägen seine Führung halten, und die beiden Eichhölzler Samuel Hofer und Christoph Stuber qualifizierten sich mit einer sensationellen 48-er Doppelrunde beide für den Superfinal.

Die Superfinal-Runde verlief leider nicht mehr so ganz im Zeichen der Eidgenossen. Rebecca spielte eine schlechte abschliessende T-5000 Runde und konnte so leider keinen Platz mehr gut machen. Doch mit dem 7. Schlussrang darf sie sehr zufrieden sein und sie freute sich auch sehr über den Diplomrang. Die Deutsche Bianca Zodrow gewann verdient den Europameistertitel bei den Damen, wobei zu erwähnen ist, dass sie 2 Schläge besser als der Sieger bei den Herren spielte! Vize-Europameisterin wurde die Schwedin Karin Wiklund vor der Deutschen Corina Reinisch.

Die Herren kamen auch nicht mehr so richtig in Fahrt. Der ehemalige Europameister Michel Rhyn fiel auf Rang 7 zurück, dicht gefolgt von Christoph Stuber auf Rang 8 und Samuel Hofer auf Rang 10. Der Österreicher Heinz Weber konnte den Wettkampf nach einer Aufholjagd und einem spannenden Entscheidungsstechen mit dem Schweden Fredrik Persson für sich entscheiden. Auch um Rang 3 musste gestochen werden. Der Deutsche Harald Erlbruch setzte sich gegen den Schweden Jesper Andersson durch und holte sich die Bronzemedaille.

Enttäuschende Siegeszeremonie

Leider schafften es die Veranstalter nicht alle preisberechtigten Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebührend zu ehren. Normalerweise erhalten alle Superfinalteilnehmer ein Diplom und die besten 3 zusätzlich einen Pokal und eine Medaille. Nicht so aber in Rumänien! Es wurde sowohl an der Siegerehrung auf dem Minigolfplatz also auch am anschliessenden Abschlussabend lediglich die besten 3 geehrt. Ein wahrer Minigolf-Skandal!!! Nichts desto trotz kann die Schweiz sehr stolz auf ihre Vertreter sein.

Autor: Weber Rebecca

 

Resultate:

Damen (Mannschaften)

1. Deutschland 642
2. Österreich 677
3. Schweden 679

Herren (Mannschaften)

1. Schweden 1258
2. Deutschland 1266
3. Österreich 1291
4. Schweiz 1302

Damen (Einzelwertung)

1. Zodrow Bianca Deutschland 310
2. Wiklund Karin Schweden 320
3. Renisch Corina Deutschland 324
       
7. Weber Rebecca Schweiz 342

Herren (Einzelwertung)

1. Weber Heinz Österreich 312 n.St.
2. Persson Fredrik Schweden 312 n.St.
3. Erlbruch Harald Deutschland 313 n.St.
4. Andersson Jesper Schweden 313 n.St.
7. Rhyn Michel Schweiz 315
8. Stuber Christoph Schweiz 317
10. Hofer Samuel Schweiz 320
19. Zaugg Remo Schweiz 270 (nicht im Superfinal)
26. Spescha Vitus Schweiz 273 (nicht im Superfinal)
53. Wietlisbach Raphael Schweiz 290 (nicht im Superfinal)
55. Charrière Philippe Schweiz 295 (nicht im Superfinal)