18. – 20.07.2008

Einzelschweizermeisterschaft 2008 in Willisau

Am vergangenen Wochenende fanden die Einzelschweizermeisterschaften (ESM) in Willisau auf der 80 % Betonanlage Schlossfeld statt. Unter den insgesamt 98 waren auch 9 Spielerinnen und Spieler des MC Effretikon in den Kategorien Jugend weiblich, Jugend männlich, Seniorinnen, Senioren und Damen vertreten. Esther Wicki ging als Titelverteidigerin bei den Seniorinnen ins Rennen.

 

Die Trainingsphase wurde von häufigen Regenschauern überschattet. Dennoch konnte sich die Effretiker seriös und ausreichend auf die ESM 2008 vorbereiten. Am Donnerstagabend trafen sich alle zur abwechslungsreichen Eröffnungsfeier in der umfunktionierten Tennishalle der Sportanlage Schlossfeld. Die Vorfreude auf den bevorstehenden Wettkampf und eine gewisse Nervosität war deutlich spürbar.

Turniertag 1

Am Freitagmorgen ging es im ersten Block für die Spieler der Sparten Seniorinnen, Damen und Herren das erste Mal um die Wurst. Esther Wicki startet bei den Seniorinnen mit 28 und 27 überzeugend in das Turnier und führte bereits nach zwei Durchgängen. In Passe drei musste sie sich an Bahn 18 eine vier schreiben lassen und beendete den ersten Tag mit einer 34-er Schlussrunde und einem Zwischentotal von 89 Schlägen. Sie lag damit auf Position 2 hinter Annelyse Meyer (MC Vindonissa) mit 88 und vor Ursula Hirsbrunner (MC Grenchen) mit 90 Punkten. Sylvie Riesen-Aerne startet ebenfalls gut mit 30 und 31, doch in der letzen Runde wollte ihr gar nichts mehr gelingen und sie beendete den ersten Tag mit  einer 40-er Passe. Damit rutschte sie im Klassement deutlich ab.

Sandra Wicki, Rebecca Weber und Heidi Stricker mischten bei den Damen im Titelkampf mit. Sandra begann mit einem starken ersten Wettkampftag und führte mit 27, 29, 29 und dem Zwischentotal von 85 Schlägen. Rebecca und Heidi gelang dies nicht annähernd so gut. Rebecca war zwar die führende in der aktuellen Rankingliste, konnte aber ihre Form am ersten Tag nicht in die Tat umsetzen. Zu viele Fehler schlichen sich ein und so musste sie sich mit 93 Schlägen und dem 7-ten Zwischenrang begnügen. Heidi gelang der Start noch etwas schlechter. Mit 35, 33 und 30 lag sich nach Tag 1 auf Rang 9.

 

Der Wettergott meinte es gut mit den Minigolfern. Wie bereits am Morgen blieb es auch am Nachmittag trocken und die Sonne heizte den Spielerinnen und Spielern ganz schön ein. Maja Wicki trat in der Kategorie Jugend weiblich lediglich gegen 3 Konkurrentinnen an, darunter auch die Vorjahressiegerin Bettina Bürki vom MC Neuendorf. Mit dem Zwischenergebnis von 95 lag sie am Ende des ersten Wettkampftages ein Pünktchen hinter Bettina und 5 Schläge vor Manuela Bamert (MC Bern Enge) und Melanie Huber (MC Mühlematt Dietikon). Es versprach also spannend zu werden.

Roger Wicki, Maja´s Zwillingsbruder, ging in der Sparte Jugend männlich an den Start. Die erste Runde konnte man mit 38 als Fehlstart bezeichnen. Mit 30 und 32 in den Folgedurchgängen konnte er sich dann wieder etwas fangen. Auf die Spitze betrug der Rückstand 11 Schläge.

Unseren beiden Senioren Wolfgang Wicki und Peter Weber erging es am ersten Tag unterschiedlich. Wolfgang vermochte mit 28, 31 und 31 zu überzeugen und konnte mit dem Start zufrieden sein. Für Peter hingegen verlief es etwas harzig. Mit 33, 34 und 32 kam er noch nicht so richtig auf Touren und für den Finaleinzug musste er am Samstag nochmals richtig Gas geben.

Turniertag 2

Nach den 3 Runden am Samstag wird das Teilnehmerfeld für das Finale am Sonntag um 50% reduziert. Auf die Finalqualifikation war an diesem Tag also das Hauptaugenmerk gerichtet. Die Senioren und Jugendlichen machten dieses Mal den Anfang.

Die beiden Spitzenreiterinnen Bettina und Maja setzten die Messlatte in der Kategorie Jugend weiblich weiterhin hoch. Beide überzeugten mit 90 Schlägen über 3 Runden und somit trennte Maja immer noch ein Schlag von Bettina. Melanie lag nach Tag 2 insgesamt zwei Schläge vor Manuela. Die Medaillekämpfe waren noch immer sehr spannend und die Entscheidung soll das Finale am Sonntag bringen.

Für Roger ging es in erster Linie um den Finaleinzug, da der Abstand zur Spitze doch schon etwas gross war. Mit 33, 29 und 31 am zweiten Spieltag schaffte er die Qualifikation knapp mit 2 Schlägen Vorsprung auf den ersten nicht qualifizierten. Am Finaltag hiess es also nochmals „Alles oder Nichts“.

Wolfgang misslang die erste Runde mit 35 Schlägen. Er fand dann aber wieder zu seinem Spiel und sicherte sich die Finalteilnahme mit 30 und 31. Bei Peter liess die erste Passe mit 30 nochmals Hoffnung aufkommen. Mit 35 Schlägen in der zweiten Runde wurde das Unternehmen Final jedoch immer schwieriger. Im letzten Durchgang am Samstag zeigte er doch noch eine grüne Runde, obwohl der Abschluss (Bahn 17 eine drei und Bahn 18 eine zwei) nicht mehr ganz gelang. So konnte er die ESM 2008 mit einem versöhnlichen Rundenergebnis von 29, einem Total von 193 und dem 23-sten Schlussrang beenden.

 

Für Esther war die Qualifikation für das Finale nur Formsache. Nach einer missratenen Anfangsrunde von 35 konnte sie sich fangen und beendete den Samstag mit 30 und 29. Sie lag mit 3 Punkten Abstand in Führung. Annelyse Meyer warf die 37 Schlussrunde stark zurück und somit lag Ursula Hirsbrunner auf Platz 2 und Annelyse auf Position 3. Sylvie konnte zwar nicht mit der Spitze mithalten (35, 33, 35), qualifizierte sich jedoch als letzte mit nur 2 Schlägen Vorsprung auf Susy Schäppi (GSP Le Palme) für die Endrunde am Sonntag.

Sandra konnte bei den Damen an der Spitze weiter mithalten. Nach den 3 Durchgängen am Samstagnachmittag lag sie punktgleich mit Rita Ris (MC Grenchen), der amtierenden Schweizermeisterin, in Führung. Lediglich ein Schlag bzw. zwei Schläge dahinter lauerten Anita Büttiker und Yvonne Klukas (MC Neuendorf). Rebecca spielte am zweiten Turniertag noch einen Schlag schlechter als am ersten und schaffte die Finalteilnahme ganz knapp mit 2 Punkten Differenz zum Strich. Die Medaillenhoffnungen waren dadurch in weite Ferne gerückt. Für Heidi war der Samstagnachmittag das Ende der ESM 2008. Mit 34, 32 und 33 kam sie auch am zweiten Tag nicht auf Touren und musste sich mit 197 Schlägen und Rang 9 abfinden.

 

Final

Am Sonntag war nun also der alles entscheidende Turniertag der ESM 2008. Maja ging als erste Effretikerin an den Start und verlor auf der ersten Runde weitere zwei Schläge auf ihrer Konkurrentin Bettina. Auch im zweiten Durchgang vermocht sie nicht zu kontern, sondern musste erneut 2 Punkte Rückstand hinnehmen. Für die alles entscheidende Schlussrunde galt es für sie also 5 Schläge aufzuholen. Bettina liess sich nicht aus der Ruhe bringen und brachte den Sieg klar mit einer 28-er Passen und Total 11 Punkten Vorsprung ins Ziel. Maja konnte mit 32 nicht mithalten, durfte sich mit 284 Schlägen aber trotzdem über den sensationellen Vize-Schweizermeistertitel freuen. Die Bronzemedaille ging an Melanie Huber mit 290 Schlägen, vor Manuela Bamert mit 293.

Roger spielte 31, 31 und 35 und blieb mit einem Total von 290 Schlägen auf Rang 5. Der Kampf um den Sieg spielte sich zwischen Nicolai Bend (PC Ergolz-Pratteln) und Ronny Huber (MC Mühlematt Dietikon) ab. Es blieb extrem spannend bis zum Schluss. Nicolai ging erst an Bahn 17 mit einem Schlag in Führung und holte an seiner ersten Schweizermeisterschaft bereits den Titel. Nach den 9 gespielten Durchgängen lagen Andreas Weber (MC Amriswil) und Marc Frauenfelder (MC Burgdorf) mit 288 Schlägen gleich auf. Das Entscheidungsstechen um Rang 3 ging an Andreas, welcher sich an Bahn 1 mit einem Ass die Bronze-Medaille sicherte.

Esther musste im ersten Durchgang mit 34 nochmals einen Rückschlag hinnehmen und lag damit 2 Punkte hinter Ursula Hirsbrunner. Die Reaktion kam aber prompt. Esther verschaffte sich mit 26 in der zweiten Passe einen Vorsprung von 6 Schlägen für den alles entscheidenden Durchgang. Die Führung gab sie nicht mehr her und verteidigte den Vorjahressieg souverän mit 275 Schlägen und 6 Punkten Vorsprung. Ursula Hirsbrunner wurde Vize-Schweizermeisterin mit 281 vor der Einheimischen Lisbeth Häfliger mit 288.

Wolfgang startete mit 32 mittelmässig, gab dann mit 26 und 28 aber richtig Gas und verbesserte sich auf den siebten Schlussrang mit einem Ergebnis von insgesamt 272 Schlägen. Der Sieg ging an den Einheimischen Michel Kopf mit 259 Punkten und einem klaren Abstand von 8 bzw. 10 Schlägen auf seine Verfolger Peter Weber (MC Amriswil) und René Schäppi (GSP Le Palme).

Sandra konnte an diesem Finaltag nicht mehr ganz an ihre Leistung der Vorrunde anknüpfen und musste die Führung abgegeben. Am Ende wurde es sogar noch richtig eng um die Bronzemedaille. Sie musste an Bahn 18 in der letzten Runde ein Ass machen, um dem Entscheidungsstechen zu entgehen. Nervenstark holte sie sich Rang 3 mit einem Total von 270 Schlägen. Der Titelkampf wurde zwischen Anita Büttiker und Rita Ris ausgemacht. Nach Bahn 17 lag Anita einen Punkt vor Rita, welche den Rückstand an Bahn 17 verringern konnte. Anita behielt die Nerven und holte sich den Schweizermeistertitel bei den Damen und bezwang damit die seit Jahrzehnten dominierende Rita Ris. Rebecca konnte sich am letzten Tag noch etwas steigern und spielte solider Rudenergebnisse von 28, 30 und 30. Damit machte sie noch einen Rang gut und beendete das Turnier mit 275 Schlägen auf Rang 5.

Bei den Herren überzeugte Reto Sommer (MC Burgdorf) mit einem neuen Einrundenrekord von 24 in der ersten Runde des Finaltages. Er sicherte sich mit 28 im zweiten Durchgang und der letzten Passe am Vortag auch gleich den neuen Dreirundenrekord von 79. Am Ende liess er mit 31 etwas nach und seine Verfolger kamen noch gefährlich nahe heran. Reto holte sich dennoch mit 251 Schlägen und damit dem besten Resultat der gesamten ESM den Schweizermeistertitel bei den Herren. Cédric Mathys drehte in der Schlussrunde so richtig auf und holte sich mit 25 und einem Total von 254 Punkten den Vize-Meistertitel. Vitus Spescha konnte sich mit 255 über die Bronze-Medaille freuen, obwohl er in der letzten Runde von Cédric noch überholt wurde.

 

Mit einem Schweizermeister-, einem Vize-Schweizermeistertitel, einer Bronzemedaille und 4 Diplomrängen war die ESM auch heuer ein voller Erfolg für den MC Effretikon. Die grossartige Organisation und das günstige Wetter an den Turniertagen machten die Einzelschweizermeisterschaften 2008 zu einem tollen Erlebnis.


 

Autor: Weber Rebecca

 

Rangliste