Die
Europameisterschaft wurde dieses Jahr für die Elite in Predazzo ausgetragen.
Die Schweizer Delegation bestand heuer aus insgesamt 16 Personen. Der MC
Effretikon wurde durch den Nationaltrainer Wolfgang Wicki und die Spielerin
Rebecca Weber vertreten. Zehn Tage vor Turnierbeginn reisten die Schweizer ins
schöne Predazzo in der Region Trentino. Die beiden Anlagen (Beton und Eternit)
hatten sie bereits im Juni im Rahmen eines Trainingswochenendes besichtigt und
konnten so direkt mit der intensiven Vorbereitung auf den bevorstehenden
Wettkampf beginnen.
Am letzten Mittwoch
galt es dann ernst: Der erste von vier Wettkampftagen stand auf dem Programm.
Während den ersten drei Tagen wurden die Podestplätze in der Mannschaftswertung
verteilt und am Finaltag traten die besten 32 Herren und die besten 16 Damen im
KO-System gegeneinander an und kämpften um den Europameistertitel im Einzel.
Die Schweizer-Damen in
der Aufstellung Rebecca Weber, Yvonne Klukas und Melanie Blaser zeigten von
Beginn weg sehr gute Leistungen. Vor allem auf Beton konnte ihnen heuer kein
Team das Wasser reichen. Die Schweizerinnen führten das Feld der 6 Mannschaften
sowohl nach dem ersten Turniertag wie auch nach dem zweiten an. Vor der alles
entscheidenden Doppelrunde am dritten Tag hatten sie 15 und 16 Schläge
Vorsprung auf das Team aus Deutschland bzw. auf die Mannschaft von Österreich.
In der Eternitrunde zeigten die Drei mit einem Gesamtresultat von 63 Punkten eine
sehr gute Leistung. Der Abstand auf die Verfolgerinnen blieb damit im Falle
von Deutschland gleich und vergrösserte
sich im Vergleich mit Österreich gar um weitere 4 Zähler. Die Schweizerinnen
liessen sich den Sieg nicht mehr nehmen und brachten den Europameistertitel mit
sensationellen 19 bzw. 25 Punkten vor Deutschland und Österreich nach Hause.
Die Freude über die Erfüllung eines gemeinsamen Traums war riesengross!
Auch das Herren-Team
der Schweiz (Omar Maggi, Michel Rhyn, Michel Pfister, Vitus Spescha, Mike Mann,
Reto Sommer und Marco Nicolussi) zeigte in Predazzo
an der EM einen ganz starken Auftritt. Der Start verlief zwar nicht ganz nach
Mass, in der Folge spielten die Schweizer aber sehr gut und arbeiteten sich
nach vorne. Am Ende wurde der Vize-Europameistertitel mit einem deutlichen
Vorsprung von 26 Schlägen auf Österreich Realität. Die Herrenmannschaft von
Deutschland spielte in einer eigenen Liga. Mit einem Total von 1173 Schlägen
und damit 55 Punkten vor den Eidgenossen, sicherten sie sich den
Europameistertitel mehr als verdient.
Für das Einzelfinale
am Samstag konnten sich alle Schweizer Frauen und 5 Herren qualifizieren. Die
Damen überstanden alle die erste Runde und so kam es im Viertelfinal zum
Schweizer Duell zwischen Yvonne Klukas und Rebecca Weber. Es sah lange nach
einem Sieg für Yvonne aus. Rebecca kämpfte sich aber zurück und konnte das
Duell am Ende mit 6:4 zu ihren Gunsten entscheiden. Melanie Blaser schied
leider in der gleichen Runde gegen die Holländerin Natasja Klarenbeek mit 2:4
aus. Für Rebecca ging es jetzt in jedem Fall um eine Medaille. Im Halbfinale
stand ihr die Deutsche Nicole Piechotta gegenüber. Im letzten Jahr unterlag sie
dieser Gegnerin im Viertelfinale, doch dieses Mal gewann Rebecca den Vergleich
mit 5:1 und damit war ihr bereits eine Medaille sicher. Im alles entscheidenden
Finale gegen Lisa Gruber aus Österreich zeigte Rebecca starke Nerven und holte
abermals einen Rückstand auf. Vor der letzten der 18 Bahnen hatte sie sich
einen Einpunkte-Vorsprung herausgespielt und setzte zum letzten Schlag an. Am
Kreisfenster fand der Ball trotz Berührung des Durchgangs den Weg mit etwas
Glück ins Loch. Ein weiterer Traum wurde wahr. Rebecca Weber holte sich nach
dem Sieg mit der Mannschaft auch im Einzelwettbewerb die Goldmedaille.
Die sensationellen
Erfolge der Schweizer Nationalmannschaft wurden nach ihrer Rückkehr am
Sonntagnachmittag auf der Minigolf Anlage in Dietikon mit vielen Fans und
Angehörigen nochmals ausgiebig gefeiert.
Autor: Rebecca Weber