19.-22.08.2015 Weltmeisterschaft in Lahti (FIN)
Letzte Woche fand auf der Filz-/Eternitanlage in Lahti in Finnland die Weltmeisterschaft der Elite statt. Die Schweizer Delegation reiste am 9. August an und begann am Montag mit der Vorbereitung auf den beiden Anlagen. Der MCE wurde durch Maja Wicki und Rebecca Weber bei den Damen und Roger Wicki bei den Herren vertreten.

Das Training verlief gut und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Die Schweizer waren am 19.08. bereit, als der Wettkampf losging.

Die ersten beiden Turniertage am Mittwoch und Donnerstag standen im Zeichen der Mannschaftswertung. Das Schweizer Damenteam ging in der Formation Rebecca, Yvonne Trachsel, Maja Wicki und Katrin Nydegger an den Start. Von Beginn weg konnten sie gut mit den Deutschen Damen mithalten und es zeichnete sich ein spannender Kampf um den Titel ab. Nach dem ersten Tag lagen die Schweizerinnen nur 5 Punkte hinter Deutschland auf Rang 2, 7 Schläge vor Schweden und 9 vor Tschechien.
Am Donnerstag konnten die Schweizerinnen den Rückstand mit der ersten Eternitrunde dann gar aufholen und gingen Punktgleich in die letzten zwei Durchgänge. Auf Filz konnte Rebecca mit 25, was zugleich das tiefste Rundenergebis war auf diesem System an diesem Turnier, vorlegen. Über das Team gerechnet hatte die Schweiz aber 10 Punkte mehr auf dem Konto als die Deutschen und so standen die Chancen auf den Titel nicht mehr so gut. In der Schlussrunde zeigte Rebecca mit 29 eine sehr schlechte Leistung, was von Yvonne und Maja aber mit 23 und 23 ausgeglichen werden konnte. Am Ende war die Freude über den Vizeweltmeister Titel hinter Deutschland (Rückstand von 21 Schlägen) riesig und die Schweizerinnen lagen sich mit Freudetränen in den Armen. Im spannenden Kampf um Bronze setzen sich am Ende die Tschechinnen mit einem Vorsprung von 3 Punkten auf Schweden durch.
Bei den Schweizer Herren zeichnete leider bereits nach dem ersten Wettkampstag ab, dass eine Medaille heuer nicht in Reichweite ist. Das Team setzte sich aus Roger, Omar Maggi, Daniel Moser, Andreas Schneider, Raphael Wietlisbach, Kai Lödding und Alain Indermitte zusammen.
Auch am Tag zwei konnten sich die Eidgenossen nicht steigern und mussten sich am Ende mit Rang 6 abfinden. Sie hatten in der Endabrechnung 60 Schläge Rückstand auf die Tschechen, welche sich die Bronzemedaille sicherten. Der Weltmeistertitel ging auch bei den Herren an Deutschland. Schweden holte sich den Vizeweltmeister Titel.
Am Freitag wurde um die Medaillen im Strokeplay gekämpft und ermittelt, wer am Samstag im Matchplay dabei ist. Rebecca hatte in der Einzelwertung als Dritte in der Zwischenrangliste eine gute Ausgangslage für eine Medaille im Strokeplay und Maja hatte intakte Chancen den Superfinal der besten 9 Damen zu erreichen. Rebecca startete mit 30 auf Filz gut und konnte sich auch mit 24 auf Eternit auf Platz 3 halten. Sie ging mit 8 Schlägen Rückstand auf Stefanie Blendermann (GER), 1 Schlag auf Jasmin Ehm (GER), 3 Punkten Vorsprung auf Melanie Hammerschmidt (GER) und 4 Punkten Vorsprung auf Eva Libigerová (CZE) in die letzt Doppelrunde (Eterni / Filz). Schon auf Eternit liess Rebecca ihre Konkurrenz aufholen und auf Filz wollte nichts mehr gelingen. So wurde sie mit 25, 39 auf den 6-sten Schlussrang durchgereicht. Sie war aber dennoch zufrieden mit der Gesamtleistung und freute sich, im Superfinal dabei zu sein. Stefanie wurde mit 257 Schlägen Weltmeisterin, vor Jasmin mit 260 und Eva mit 267 Punkten.

Für Maja reichte es um einen Schlag nicht mehr für den Einzug in die Top 9. Sie zeigte eine beherzte Aufholjadg, konnte am Ende auf den letzten Filzbahnen der Doppelrunde aber die Nerven nicht behalten. Maja belegte Rang 12 im Strokeplay und qualifizierte sich damit auch gleich für das Matchplay-Finale am Samstag. Yvonne musste nochmal alles geben, um es noch in die Top 16 zu schaffen. Sie lage nach der entscheidenden Doppelrunde am Freitag gleich auf mit Jasmin Hansson (SWE) auf Platz 26 und ein Stechen musste über die Teilnahme entscheiden. Yvonne konnte sich bereits an Bahn 1 auf Filz mit einem Ass durchsetzen und sicherte sich damit einen Platz im Matchplay-Finale.

Roger kämpfte bis zum Schluss ebenfalls um den Einzug ins Matchplay Finale. Seine erste Filzrunde war mit 40 eine grosse Hypothek, welche er bis zum Ende nicht mehr ganz abzuarbeiten vermochte. Mit dem Total von 221 Schlägen verpasste er den Einzug ins Final vom Samstag um 4 Punkte und beendete die WM auf Rang 39. Der Kampf um den Titel im Strokeplay bei den Herren konnte an Spannung nicht mehr überboten waren. Nach den 10 Runden lagen 3 Spieler gleich auf und ein Stechen musste entscheiden. Marcel Noak (GER), Fredrik Persson (SWE) und Sebastian Piekorz (GER) hatten am Ende alle 244 Punkte auf dem Konto. Die Entscheidung viel bereits auf Bahn 1 auf Filz. Sebastian legte eine 3 vor, Fredrik spielte eine 2 nach und Marcel machte mit einem Ass alles klar und wurde Weltmeister.

Am Samstag ging es in der ersten Runde für die besten 32 Herren um die Wurst. Für die Schweiz spielten Omar und Kai mit. Omar schied gegen Fredrik Persson mit 1:4 aus und Kai lieferte sich mit Karel Molnár (CZE) ein spanndendes Duell. Nach den 9 Eternit- und 9 Filzbahnen stand es 3:3 und die Zusatzbahnen mussten entscheiden. Am Tannenbaum (zweite Stechbahn) legte Karel eine 2 vor und Kai machte eine 3. Er schied damit ebenfalls aus. In der zweiten Runde galt es dann auch für die 16 besten Damen ernst. Rebecca trat gegen Jana Nakládalová (CZE) an und lag bereits nach 3 Bahnen 0:3 hinten. Sie konnte sich von diesem Rückstand nicht mehr erholen und verlor bereits nach 13 Bahnen 1:7. Maja lieferte sich mit Eva Libigerová ein spannendendes Duell, welches nach 18 Bahnen aber zu Gunsten der Tschechin endete. Yvonne bekam es mit der Leader und Strokeplay Weltmeisterin Stefanie Blendermann zu tun. Die beiden lieferten sich ein hochstendendes Duell und Yvonne ging mit 4:3 als Siegerin vom Platz und schaffte es als einzige Schweizerin eine Runde weiter. In Achtelsfinal traf sie auf die Italienierin Anna Bandera und es sah lange sehr gut aus für Yvonne. Auf Eternit schlichen sich dann ein paar zweier zu viel ein, welche Anna das Aufholen ermöglichte. Nach 18 Bahnen verlor Yvonne leider mit 6:7 und der Traum einer Medaille im Matchplay war geplatzt. Sie konnte sich aber dennoch sehr über den 8 Rang im Matchplay freuen. Die Finalpaarungen bei den Damen waren Jasmin Ehm und Melanie Hammerschmidt im Kampf um Gold und Anna Bandera und Lara Jehle (AUT) um Bronze. Jasmin setzte sich auf der vierten Stechbahn gegen Melanie durch und wurde Weltmeisterin. Lara gewann das Duell um Bronze klar mit 6:1 nach 14 Bahnen.

Bei den Herren kam es im Finale um Gold zu einer Neuauflage des Stechens um den Titel im Strokeplay zwischen Fredrik und Sebastian. Um Bronze duellierten sich Oleg Klassen (GER) und Marek Smejkal (CZE). Sebastian sicherte sich nach 17 Bahnen Gold mit 3:1 und Bronze ging an Marek mit 7:3 nach 15 Bahnen.

Die Medaillen sind verteilt und Deutschland hat in allen Kategorien den Weltmeistertitel abgesahnt. Die Schweizerdelegation ist am Sonntagmorgen wieder nach Kloten geflogen und wurde dort von ihren Fans empfangen. Eine tolle Weltmeisterschaft geht mit vielen Emotionen und der grossen Freude über den Vizeweltmeistertitel im Teamwettkampf zu Ende.

 

 

Autor: Rebecca Weber


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