Europameisterschaften 2016


Letzte Woche fand die Europameisterschaft in Vizela / Portugal auf der
Eternit-/Betonanlage statt. Das Schweizer Team reiste am 15. August nach
Portugal um sich für den Wettkampf vorzubereiten. Der MCE wurde durch Maja
Wicki vertreten. Betreut wurde das Team vom Nationaltrainer Urs Schmid sowie
Beat Wartenweiler und Angelo Friedli.
Im Training gab es an zwei Tagen leichten Regen, ansonsten zeigte sich das
portugiesische Wetter aber von seiner schönsten Seite. Das Training lief
gut, das Team steigerte seine Leistungen je näher die Wettkampftage kamen
und die Stimmung war allgemein gut. Die Schweizer waren bereit für den
Wettkampf.

An den ersten beiden Turniertagen (Mittwoch 24.08. und Donnerstag 25. 08.)
fand der Mannschaftswettkampf statt. Das Schweizer Damenteam ging in
Formation Katrin Nydegger, Daniela Pfister und Maja Wicki an den Start. Doch
das Wetter meinte es nicht gut mit den Spielerinnen... Schon nach 13 Minuten
Turnier musste das erste Mal unterbrochen werden wegen Regen und Gewitter.
Nach einer 30-minütigen Pause wurde das Turnier wiederaufgenommen, nur um 5
Minuten später erneut unterbrochen zu werden wegen erneuten Gewitter und
Regenfällen. Dieser Unterbruch dauerte ganze eineinhalb Stunden, danach
wurde der Spielbetrieb wiederaufgenommen. Die Damen zeigten mit einer
Mannschaftsrunde von 80 Schlägen auf Eternit einen klassischen Fehlstart.
Und schon nach der ersten Runde folgte ein erneuter Regenunterbruch und
störte den Spielrhytmus, doch nach 10 Minuten konnte weitergespielt werden.
Die Damen konnten sich in Folge etwas steigern. Um 19:00 Uhr wurde der
Turniertag für alle beendet und am nächsten Morgen wurde ein Massenstart
durchgeführt um di angebrochene Runde fertig zu spielen, sowie auch die
geplanten 8 Runden Mannschaftswertung durchzuführen. Am zweiten Tag
steigerte sich das Damenteam erneut und durfte sich auch gleich drei 24er
Runden notieren lassen auf Beton. In den zwei letzten Mannschaftsrunden
konnten sie das Niveau aber nicht mehr halten und sie landeten
schlussendlich auf dem 4. Schlussrang hinter Deutschland (580), Österreich
(584) und Tschechien (569) mit insgesamt 626 Schlägen  und damit 17 Schlägen
Vorsprung auf die Schwedinnen.

Bei den Herren, welche mit der Aufstellung Michel Rhyn, Omar Maggi, Michel
Pfister, Daniel Moser, Andreas Schneider, Reto Sommer und Marvin Hauri an
den Start ging, zeigte es sich bald, dass eine Medaille nicht in Reichweite
war, dafür wurde auf den vorderen Rängen zu gut gespielt. Sie mussten sich
schlussendlich mit dem 6. Schlussrang begnügen, einen Schlag hinter den
einheimischen Portugiesen. Gold ging wiederum an Deutschland (1126), knapp
dahinter mit nur 2 Schlägen mehr auf dem Konto die Schweden auf dem
Silberrang und Bronze holten sich die Tschechen mit 1141 Schlägen. Die
Deutschen Herren schafften in der dritten Runde gar einen neuen Weltrekord
von einer 139 er Beton Team Runde, eine unglaubliche Leistung!

Am Freitag starteten alle nochmal mit einer Doppelrunde. Maja Wicki und
Daniela Pfister hatten beide gute Chancen, den Einzug in den Superfinal zu
schaffen, welchen die besten 9 Spielerinnen spielen durften. Daniela gelang
diese Doppelrunde allerdings nicht nach Plan und landete schlussendlich auf
dem guten 11. Rang, was zwar wegen 2 Schlägen den verpassten Superfinal
bedeutete, allerdings war sie damit für das Matchplay vom Samstag
qualifiziert. Maja Wicki zeigte mit einer 47 Doppelrunde ihr Können und
reihte sich auf dem 7. Rang ein und war somit für den Superfinal
qualifiziert. Bei den Herren gelang es keinem der Schweizer sich in den
Superfinal zu spielen und so hatte Maja das komplette Team als Unterstützung
am Spielfeldrand dabei. Sie konnte ihre gute Runde von vorhin sogar noch
toppen mit einer starken 45 Doppelrunde, allerdings blieb sie damit trotzdem
auf dem guten 7. Diplomrang (292 Schlägen) und konnte sehr zufrieden sein
mit ihrer Leistung. Lediglich 7 Schläge fehlten zum Gold, welches an Karin
Heschl aus Österreich ging mit insgesamt 285 Schlägen. Silber sicherte sich
Nicole Birkelbach aus Deutschland (288). Um Bronze musste ein Stechen
zwischen den deutschen Frauen Melanie Hammerschmidt und Jasmin Ehm
entscheiden (beide 289 Schläge). Letztere begann an Beton Bahn Eins mit
einer Zwei, was Melanie nutzte und sich mit einem Ass die Medaille sicherte.
Bei den Herren blieb es bis zum Schluss hochspannend. Der führende Schwede
Marcus Nilsson musste sich eine letzte 27 er Runde notieren lassen und
landete schlussendlich nur einen Schlag hinter Gold auf dem Silberrang. Gold
ging an den Österreicher Fabian Spies, welcher eine starke Aufholjagt zeigte
und sich mit einer super 22er Beton Endrunde und insgesamt 274 Schlägen den
Titel holte. Bronze ging an den Tschechen Marian Strasko mit 276 Schlägen.
Von Letztem wurde auch ein neuer Weltrekord über 4 Runden Beton aufgestellt
von insgesamt 87 Schlägen!

Am viertem und letzten Tag fand das Matchplay statt. Von den Schweizer
Herren traten 4 Spieler an, die es am Vortag unter die besten 32 geschafft
hatten. Michel Rhyn, Omar Maggi und Reto Sommer mussten allerdings bereits
nach der ersten Matchplay Runde das Feld räumen. Nur Marvin Hauri schaffte
es in das Achtelfinal. Dort spielten dann auch die Damen Maja Wicki und
Daniela Pfister mit. Beide Frauen konnten sich gegen ihre Gegenrinnen
durchsetzen, Marvin Hauri schaffte allerdings keine weitere Runde und
musste sich gegen Dennis Kapke aus Deutschland geschlagen geben.
In der Viertelfinal Runde traf Maja Wicki auf die Vortages Siegerin Karin
Heschl. Diese musste sich aber nach 16 gespielten Bahnen mit 5:2 geschlagen
geben und Maja Wicki konnte sich über den Einzug ins Halbfinale freuen.
Daniela Pfister konnte sich nicht mehr durchsetzen und verlor den
Viertelfinal gegen Elisabeth Gruber aus Österreich mit 5:3. Elisabeth Gruber
war dann auch gleich die nächste Gegnerin von Maja Wicki. Dieser Durchgang
war hochspannend und beide Partien schenken sich immer wieder Punkte sodass
es nach den gespielten 18 Bahnen gleichstand war und die Stechbahnen
entscheiden mussten. Schon auf der ersten Bahn war allerdings klar, wer um
Gold spielen durfte. Elisabeth Gruber setzte sich mit einem Ass gegen Maja
Wicki durch und konnte sich schon mal auf eine sichere Medaille freuen. Im
kleinen Finale traf Maja auf die Deutsche Jasmin Ehm, welche sogleich an der
ersten Bahn mit einem Punkt in Führung ging. Maja konnte sich aber wieder
zurückkämpfen bis zu einem 3:3 nach der Hälfte der gespielten Bahnen. Maja
gelangen danach noch zwei weitere Punkte gegen die Deutsche und konnte sich
am Ende nach 17 Bahnen und einem Stand von 6:3 über die Bronze Medaille
riesig freuen.
Bei den Herren gab es ein Deutsch-Deutsches Finale. Dennis Kapke speilte
gegen Sebastian Heine, welcher sich letztlich über seinen Teamkollegen
hinwegsetzen konnte und den Titel holte. Im kleinen Finale spielten Eirik
Seljelid aus Schweden gegen Paolo Porta aus Italien. Der Schwede konnte sich
4:2 gegen den Italiener durchsetzen und holte sich die Bronze Medaille.

Nach zwei tollen Minigolfwochen ist das Schweizer Team am Sonntag zurück in
die Schweiz gereist und konnte sich über einen kleinen Empfang am Flughafen
freuen. Es war eine toll organisierte Europameisterschaft die sicher noch in
Erinnerung bleiben wird.

Autor: Maja Wicki