Bericht vom 2. Teamgolf Open in Hohenems (AUT)
Am Wochenende vom 4. / 5. März 2017 führte der BGSC Klaus zum zweiten Mal das Teamgolf Open in der Minigolfhalle in Hohenems durch. Bei diesem Turnier starteten zweier Teams und pro Runde hatte man die Gelegenheit an sechs Bahnen die gespielten Schläge des Partners zu verbessern. Es musste auch jeder Spieler pro Team und pro Runde neun Bahnen vorspielen.
Nachdem die Teilnehmerzahl letztes Jahr mit 18 Teams bescheiden ausgefallen war, legte das Turnier quantitativ sowie auch qualitativ massiv zu. Die Teilnehmerzahl nahm um 9 Teams zu, was einer Steigerung von 50% entspricht. In der Wirtschaft wäre dies für ein Unternehmen ein Traumwert, wenn sie den Umsatz um so viel steigern könnten. Es nahmen auch etliche starke Spieler aus dem In- und Ausland teil.
Der MC Effretikon war wiederum wie im Vorjahr durch Roli Schnyder vertreten. Auch sein Spielpartner war mit Hermann Stenz vom MC Wetzikon der Gleiche wie im Vorjahr.
Am Samstag 4. März wurde Punkt 14:00 Uhr zu den vier Vorrunden gestartet. In diesen vier Vorrunden wurde ermittelt, welche Teams am Sonntag im Block A und welche im Block B starten. Die von Rang 1 bis Rang 13 in der Zwischenrangliste spielten am Sonntag dann im Block A, wo die ersten sechs Teams Gelpreise erhielten, und die restlichen 14 Teams im Block B, wo die ersten sechs Teams Sachpreise erhielten. Ich finde dieses System nach wie vor gut, doch wenn ich dann am Samstagabend mir von Spielern anhören muss, die sagen, sie hätten extra Bahnen verschlagen, damit sie am Sonntag nicht im Block A spielen müssen, wo sie so oder so keine Chance haben auf einen Preis, gibt mir dies zu denken, und frage mich, wo da die sportliche Einstellung ist, wenn es nur um ein paar Euro geht! Hermann und Roli hatten diese Einstellung nie, die ärgerten sich höchstens, wenn sie einfachere Bahnen verbessern mussten, oder eine Zwei stehen lassen mussten an weniger schwierigen Bahnen, weil die Verbesserungen zur Neige gingen.
Nun zum Spielgeschehen: Hermann und Roli starteten mit einer 23er Runde, was für ein Teamgolf Mittelmass ist, obwohl die Bahn anspruchsvoll ist, denn die Anlage wird seit dem letzten Winter von den Spielern, die in der näheren Umgebung beheimatet sind, oder von denen die regelmässig die Turniere besuchen auf dieser Anlage, nochmals tiefer gespielt als noch im letzten Winter. In der zweiten und dritten Runde konnten sie das Schlusstotal um je einen Schlag verringern, spielten also eine 22er und eine 21er Passe. In der vierten Runde kamen sie nochmals mit einer 22er Runde von Bahn 18. Mit einem Zwischentotal von 88 Schlägen landeten die beiden auf dem 15. Zwischenrang. Obwohl sie zwei Schläge besser spielten über die vier Vorrunden als im Vorjahr, mussten sie am Sonntag wieder im Block B antreten. Den ersten Zwischenrang nach den Vorrunden belegte Hermann Türtscher zusammen mit seiner Tochter Lara Jehle vom UBGC Hörbranz. Die beiden spielten ein sagenhaftes Total von 73 Schlägen! Dies entspricht einem Rundenschnitt von 18.25 Schlägen. Den einzigen Zweier, den sie stehen lassen mussten, war an Bahn 18, dem sogenannten «Favoritentöter»! Nach den vier Vorrunden vom Samstag gab es anschliessend noch einen Spaghetti Plausch, welcher im Startgeld von 50 Euro je Team inbegriffen war!
Am Sonntag begannen Hermann und Roli mit einer 22er Passe. In der zweiten Runde zogen sie dann eine ganz schlechte Runde ein. Vor allem bei den Versuchen den Partner zu verbessern, haperte es gewaltig! Gerade einmal schafften sie es, eine Bahn zu verbessern! So kamen sie mit mageren 25 Schlägen zurück. In der dritten Runde lief es dann ausgezeichnet. Nach Bahn 18 freuten sich die beiden, endlich mal eine 18er Passe gespielt zu haben! Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Bei der Kontrolle der Spielprotokolle stellten sie fest, dass Roli eine Bahn zu viel vorgespielt hatte. Zuerst war nicht ganz klar, ob es dafür an der letzten Bahn eine Sieben gibt oder nicht, da nirgends was steht über Sanktionen für diesen Fall. Zuerst fragten sie den Turnierleiter und einen Spieler der in Österreich auch Oberschiedsrichter ist, jedoch an diesem Turnier nicht im Einsatz war. Der nicht eingesetzte Oberschiedsrichter meinte, sie sollen ein Auge zudrücken, denn es sei ja ein Plausch-Turnier, und der Turnierleiter sagte, er wolle es mit dem eingesetzten Oberschiedsrichter abklären. Bevor die beiden auf die Achte Runde gingen, fällte der Oberschiri das Urteil und gab an der letzten Bahn eine Sieben mit der Begründung, es sei falsch geschrieben worden. Ich nahm zuerst das Urteil zur Kenntnis, weil wir schon Bahn Eins spielen sollten. Nach der nächsten Runde, in der Hermann und Roli wieder eine 24er Passe spielten, ohne Siebener wegen falsch schreiben, liess ich mir den ganzen Fall nochmals durch den Kopf gehen. Die Strafe wäre in Ordnung, doch die Begründung vom Oberschiri konnte ich nicht akzeptieren, denn wir haben ja nicht falsch geschrieben, sondern zu wenig gut geschaut, wer wie viele Bahnen vorgespielt hat und dies ohne jegliche Absicht! Ein weiteres Argument, das ich mir überlegt habe, war dies, dass man nirgendwo auf dem Spielprotokoll unterschreiben musste. Kein Spieler, kein Schreiber, also hat jeweils niemand für die Richtigkeit der Resultate unterschrieben. Dann habe ich von einem anderen erfahren, dass auch an einem Teamgolf dasjenige Team eine Sieben kriegen müsste, das uns geschrieben hatte, war auch nicht der Fall. Als ich nochmals zum eingesetzten Oberschiri ging (übrigens einer vom Schweizer Minigolfverband) und ihm sagte, ich fechte sein Urteil aus den zuvor in meinem Bericht erwähnten Gründen an, sagte er zu mir das gehe nicht, der Oberschiedsrichter hätte entschieden und es gebe kein zurück! Also schluckte ich die Kröte vorübergehend endgültig, aber wie gesagt nur vorübergehend! Ich selber bin auch Schiedsrichter und kenne viele Punkte vom WMF Reglement. Auch bei uns in den Schiedsrichterkursen wird immer wieder erwähnt, dass solange das Turnier noch läuft, auf dem Platz kein Alkohol konsumiert werden darf. Der Oberschiri war mit drei anderen Kollegen, als er mit dem Spielen fertig war, am Jassen. Sein Spielpartner vom Minigolf war auch mit dabei und trank ein Bier mit Alkohol und auch andere Spieler tranken Bier mit Alkohol auf dem Platz! Ich nahm dem Spielpartner vom Oberschiri mal kurz das Bier weg. Er meinte darauf was das soll. Ich gab ihm zur Antwort, dass das Turnier noch nicht fertig sei und somit kein Alkohol erlaubt sei. Ich gab ihm anschliessend das Bier zurück. Der Oberschiri zeigte keine Reaktion, weil es ja in Österreich gang und gäbe ist, dass sie Alkohol konsumieren, sobald sie mit dem Spielen fertig sind. Ich schaute anschliessend noch in der ausgehängten Ausschreibung nach, ob steht nach Regelwerk WMF. Stand leider nichts, was auch ein Fehler war. Als ich das dem Turnierleiter sagte, bekam ich einen Rüffel! Er sagte zu mir, ich solle nun endlich aufhören so kleinlich zu tun. Ich finde es irgendwie komisch, wenn man an einem sogenannten «Plausch-Turnier» wegen einem Versehen statt einem Ass eine Sieben bekommt und wenn man Fehler bei anderen findet, es Kleinlichkeiten sind. Nun kommt mir nochmals ein Fall von früher in den Sinn. Vor einigen Jahren spielte ich in Höchst ebenfalls im Vorarlbergischen ein Turnier, wo derselbe Oberschiedsrichter war, wie an diesem Turnier. Da kam ein Spieler aus der Schweiz am Sonntag zu spät. Als die Gruppe starten wollte fragten sie mich, ob ich den Spieler kenne, und ob ich ihn gesehen habe. Ich gab ihnen zur Antwort, dass ich ihn wohl kenne, aber dass ich ihn noch nicht gesehen habe. Anschliessend fragten sie mich noch, was sie nun tun sollten. Ich gab ihnen zur Antwort, dass ich zwar nicht als Schiedsrichter eingesetzt sei an diesem Turnier, jedoch das Sportreglement gut kenne und dass sie starten müssen und der nicht anwesende Spieler für jede Bahn die die Gruppe bereits gespielt habe, eine Sieben bekomme. Als der Spieler dann eintraf, hat der Oberschiri entschieden, dass der fehlbare Spieler für jede Bahn, die er nicht spielen konnte, weil er zu spät kam, ohne vorher anzurufen, weshalb er noch nicht anwesend sei, eine Drei bekomme, mit der Begründung er sei ja damit genug bestraft! Es war ja schliesslich auch ein ehemaliger Clubkollege, da kann man ja nicht so hart ins Gericht gehen. Leider habe ich das Ganze erst nach dem Turnier vernommen. Ich finde es langsam schlimm, wenn nur noch willkürliche Entscheide getroffen werden. Klar kann man an einem Turnier nicht alles sehen, aber ich habe schon erlebt, dass sich Spieler nicht nach Reglement verhalten haben, der Oberschiedsrichter zuschaute und nichts passierte. Am Freitag habe ich auch einen Fall von einem Berner Spieler vernommen. Die hatten mal ein neues Clubmitglied bekommen. Dieses neue Clubmitglied habe dann auch ziemlich schnell das erste Turnier gespielt und dies mit guten Rundenresultaten. An einer Bahn nahm der Spieler den Ball auf ohne zu markieren, um ihn zu reinigen. Der Oberschiri sah dies und trug dem Spieler auf der entsprechenden Bahn eine Sieben ein. Dieser Spieler spielte noch das Turnier zu Ende, hörte danach gleich wieder auf.
Nach Reglement kann man das geben. Ich bin jedoch der Meinung, dass man einen neuen Spieler zuerst ermahnen sollte und ihm die Konsequenzen sagen, wenn er es nochmals macht. Natürlich sollten auch die Vereine neue Spieler aufklären, was sie an Turnieren zu tun und zu lassen haben. Sicher wird es in den meisten Vereinen gemacht, doch ob in jedem, da bin ich mir nicht ganz sicher, denn ich habe schon als Schiedsrichter erlebt, dass wenn ich zu Spielern sagte, dass sie das nicht machen dürfen, sagte schon der eine oder andere, das habe ihm noch keiner mitgeteilt. Ich frage mich nun auch langsam aber sicher, ob wir uns nicht selber bald den Todesstoss im Minigolf geben, mit solchen Vorkommnissen. Ich bin jetzt nicht einer der gleich das Handtuch wirft, denn dafür spiele ich immer noch zu gerne Minigolf und finde es nach wie vor ein schöner Sport. Es ist aber nicht jeder so.
Nun jedoch wieder zurück zum Turnier. In der neunten Runde kamen Hermann und Roli mit einer 21er und in der zehnten Runde mit einer 22er Passe von der letzten Bahn. Mit einem Schlusstotal von 226 Schlägen belegten sie den dritten Schlussrang im Block B und durften an der Preisverteilung eine Balltasche abholen. Den Sieg im Block B holte sich Christel Riesch vom UMSC Schruns mit ihrem Spielpartner Walter Hämmerle vom UBGC Dornbirn, gefolgt von Claudia Hengstler / Christine Feucht beide BGC Singen. Im Block A gab es unmöglich ein vorbeikommen an Hermann und Lara. Auch am Sonntag spielten sie drei 18er Passen und dazu noch drei 19er Passen. Mit einem Schlusstotal von 184 Schlägen verschafften sie sich einen Vorsprung von 7 Schlägen auf die Zweit- und Drittplatzierten. Da diese punktgleich waren nach zehn Runden, musste natürlich noch ein Entscheidungsstechen her. Bis nach Bahn Drei war noch nichts entschieden, da jeder Spieler an jeder Bahn ein Ass schaffte. Doch dann am Hochplateau viel die Entscheidung. Da das Team Nadine Nagle / Fabian Spiess zwei Asse schaffte und das Team Stefan Schäfer / Jürgen Juriatti nur Eines, war es klar, dass Nadine und Fabian Rang Zwei belegten und Stefan mit Jürgen Rang Drei.
Sieht man ab von den zuvor erwähnten Sachen, war das Turnier in Ordnung. Der Turnierleiter gab mir nach dem Ende des Turniers die Gelegenheit, nochmals mit ihm in Ruhe zu sprechen. In einigen Punkten musste er mir im Nachhinein rechtgeben, und er versicherte mir, dass es nächstes Jahr geändert sei. (Unterschriften Spielprotokolle, Regelwerk oder Genehmigung der Ausschreibung, die auch nirgends ersichtlich war).
Zum Schluss bedanke ich mich bei allen Helfern, die zum Gelingen des Turniers beigetragen haben und Herman Türtscher mit Lara Jehle zu diesem super Schlussresultat.
Autor: Roli Schnyder