Medaillen-Regen für die Schweizer Delegation an der Elite-EM in Voitsberg (AUT)

Vom 24. – 27.08.2022 fand nach zweimaliger Verschiebung aufgrund der Pandemie nun endlich die Elite Europameisterschaft im Minigolf auf der Anlage in Voitsberg in Österreich statt. Die Wettkämpfe wurden auf der Filz- und der Indoor-Eternit-Anlage ausgetragen. Der MC Effretikon wurde einmal mehr durch Maja Wicki als Spielerin vertreten. Die Schweizer Delegation war mit einer 7er Herren- und einer 3er Damen-Mannschaft (ohne Ersatz) im Einsatz.

 

Die ersten beiden Turniertage standen ganz im Zeichen des Mannschafts-Wettbewerbes und es wurden jeweils 2 Eternit- und 2 Filzrunden absolviert. Maja bildete mit Yvonne Klukas und Daniela Pfister das Team bei den Damen. Die Schweizerinnen starteten mit soliden Ergebnissen in das Turnier, mussten aber nach 3 Durchgänge einen Rückstand von 11 Schlägen auf das führende Team aus Deutschland hinnehmen. Bereits in Passe 4 holten sie mit einer sehr guten Filzrunde von 86 Schlägen 5 Punkte auf und gingen auf Zwischenrang 2 in den zweiten Tag der Mannschaftswertung. Am Donnerstag gab es für die Eidgenossinnen kein Halten mehr. Mit einer fantastischen Startrunde auf Filz mit 79 Schlägen wandelten sie den Rückstand bereits in einen Vorsprung von 10 Punkten um und gaben das Zepter in der Folge nicht mehr aus der Hand. Mit dem Total von 591 Schlägen holten Yvonne, Daniela und Maja den Europameistertitel in die Schweiz. Vize-Europameister wurde Serien-Sieger Deutschland mit 595 Punkten und Bronze ging an das Heimteam aus Österreich mit 617.

 

Die Schweizer Herrenmannschaft konnte ihr Potenzial nicht ausschöpfen und musste in fast jedem Durchgang einen Patzer akzeptieren. So reichte es am Ende mit 1188 Punkten «nur» für Leder auf Rang 4. Der Titel ging nach Schweden. Das Team aus dem Norden zeigte eine Top-Leistung und eine Macht-Demonstration. Sie gewannen mit 1130 und stellten in Runde 7 mit 115 Schlägen einen neuen Weltrekord für eine Eternit-Mannschaftsrunde auf. Der Vorsprung auf den nächsten Verfolger und Silbermedaillen-Gewinner Tschechien betrug am Ende satte 43 Punkte. Zu erwähnen ist, dass die tschechische Mannschaft ebenfalls in Runde 7 den Weltrekord von 115 Schlägen egalisierten (die schwedischen Spieler kamen vor ihnen «ins Ziel»). Bronze gewann Deutschland mit 1176.

 

An Tag 3 des Wettbewerbs werden die Sieger in der Disziplin Strokeplay ermittelt, wobei die Resultate der ersten beiden Tage aus der Mannschaftswertung mitgenommen werden. Die Schweizer Ladies waren hervorragend aufgestellt und es versprach ein spannender Tag zu werden. Auch bei den Schweizer Herren lag einiges drin.

Maja legte im Vergleich zu den Tagen zuvor noch eine Schippe drauf, nachdem sie sich bereits am Vortag in Runde 6 ihre erste 18er Passe notieren lassen durfte. Mit Rundenergebnissen von 19, 23, 19 und 27 liess sie all ihre Konkurrentinnen stehen und holte sich ihren ersten Einzel-Europameistertitel mit einer unglaublichen Souveränität. Auch wenn sich in der letzten Filzrunde am Gentleman (Bahn 13) wohl kurz die Nerven gemeldet hatten, liess sich Maja den Triumph nicht mehr nehmen. Silber und Bronze gingen an die beiden Deutschen Jasmin Bothmann mit 287 und Sarah Schumacher mit 288 Punkten. Daniela und Yvonne konnten leider nicht mehr ganz an die Leistungen von zuvor anknüpfen und so rutschte Daniela von der Spitze leider ab auf Rang 10. Yvonne musste sich am Ende mit 251 Schlägen über 10 Durchgänge mit Rang 11 zufriedengeben, nachdem sie sich mit ihrer letzten Filzrunde mit 31 noch um die Superfinal-Teilnahme der besten 9 Spielerinnen (bei Gleichstand wie heuer auch 10) brachte.

Die Schweizer Herren hatten im Superfinal mit Daniel Moser (MC Burgdorf) und Beat Wartenweiler (MC Eichholz Gerlafingen) zwei Eisen im Feuer, wobei der Rückstand von Beat auf die Medaillenränge doch eher gross war. Dani konnte an der Spitze mitmischen und holte sich mit 278 Schlägen am Ende Silber und damit den Vize-Europameistertitel im Strokeplay-Modus. Er erzielte mit einem Durchschnitt von 19.0 das beste Ergebnis auf der Eternitanlage. Der Sieg ging aber dennoch klar an den Schweden Fredrik Persson mit 267 Punkten und damit einem Vorsprung von 11 Schlägen. Sein Landsmann Andreas Cederholm komplettierte das Podest mit 279. Beat zeigte am ganzen Tag mit Runden von 22 / 28 auf Filz und 19 / 19 auf Eternit eine sehr gute Leistung und arbeitete sich im Klassement kontinuierlich nach vorne. Am Ende durfte er sich mit 284 Punkten und Rang 8 über ein Diplom freuen.

 

Am Samstag wurden die letzten Medaillen vergeben und die Europameister in der Disziplin Matchplay gekürt. Es spielen jeweils die besten 32 Herren und 16 Damen um K.O. Modus auf Bahnengewinn auf 9 Filz- und 9 Eternitbahnen gegeneinander an. Die Schweizer Delegation ging mit 3 Damen und 5 Herren mit guten Karten ins Rennen. Leider schieden bereits in der ersten Runden bei den Jungs 3 von 5 Spielern aus und so waren «nur» noch Lars Anderegg (MC Burgdorf) und Kai Lödding (MC Eichholz Gerlafingen) im Einsatz. Für Lars war dann das Achtelfinal die Endstation. Er musste sich dem Schweden Amir El Quachani 5:1 geschlagen geben. Kai gewann Duell um Duell und trat am Ende im Finale gegen Lukas Neumann aus Deutschland um den Titel an. Aufgrund des Wetters wurden zweimal die 9 Bahnen auf Eternit in der Halle absolviert. Kai blieb ruhig und zeigte eine sehr gute Leistung. Mit 5:1 sicherte er sich den Sieg und holte sich den langersehnten Europameistertitel im Matchplay.

Bei den Damen war die Reise leider für Daniela und Maja bereits in der ersten Runde, also im Achtelfinal, zu Ende. Maja musste nach 18 Bahnen und einem 5:5 gegen die Italienerin Silvia Bandera weitere Stechbahnen absolvieren und auf der zweiten dieser Bahnen, der Kastenbahn auf Filz, musste sie sich mit einer 3 im Vergleich zur vorgespielten 2 von Silvia geschlagen geben. Daniela musste im Duell gegen Melanie Hammerschmidt aus Deutschland ebenfalls in die Verlängerung nach einem 2:2 und zog leider ebenfalls den Kürzeren. Yvonne setzte sich hingegen sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinal gegen ihre Kontrahentinnen durch. Im Halbfinal gegen Jasmin Bothmann musste sie sich zwar mit 5:2 geschlagen geben, aber im kleinen Finale um Bronze vermochte sie sich dann gegen die starke Schwedin Karin Olsson mit 4:2 durchzusetzen und freute sich riesig über die erkämpfte Bronze-Medaille. Der Europameistertitel ging nach Deutschland zu Jasmin Bothmann und Silber an ihre Landsfrau Stefanie Blendermann.

 

Das Fazit der Europameisterschaften in Voitsberg fällt aus Schweizer-Sicht hervorragend aus, denn die Eidgenossen stellen die führende Nation im Medaillenspiegel. Mit 3 x Gold, 1 x Silber und 1 x Bronze kann man wohl von dem erfolgreichsten Internationalen Wettkampf der Neuzeit sprechen. Die Schweizerinnen und Schweizer liessen sich am Samstagabend feiern und reisten am Sonntag mit vielen schönen Erinnerungen und Emotionen im Gepäck nach Hause.

 

 

Ein Bild, das Text, Person, stehend, darstellend enthält.

Automatisch generierte Beschreibung
 

 


v.l.n.r. Jan Anderegg (Betreuer), Daniela Pfister,

Yvonne Klukas, Dinu Hug (Betreuer), Maja Wicki

 

Rangliste